Hallo liebe Bastelfreunde,
Hier dann endlich mal mein 1. Basteltipp zum Thema löten.
Wenn ihr richtig gutes Flussmittel haben wollt, besorgt euch :
Aspirin bzw.ASS ,Kolophonium (irgendetwas mit Acetylsalicilsäure), Isopropanol 98% aus eurer Apotheke und ein geeignetes Gefäß was ihr verschließen könnt.
Ihr fragt euch sicherlich was soll das Aspirin darin? Hier eine kurze Erklärung dazu: Die Acetylsalicylsäure kann schon in reiner Form, dank der starken, oxidlösenden Wirkung, als Flußmittel beim Weichlöten verwendet werden. Mit Hilfe der Acetylsalicylsäure lassen sich ohne Probleme auch vernickelte und verchromte Metallteile löten.
Jetzt gebt ihr das Kolophonium und das Isopropanol zu gleichen Teilen ins Mischgefäß (1:1) und wartet bis alles im Isopropanol gelöst ist. Es kann variieren aber in der Regel 24 bis 48Std. bis alles vollständig gelöst ist. Wenn alles gelöst ist eine Aspirin oder ASS (Acetylsalicilsäure) pulverisieren und mit dem gelösten Kolophonium vermischen.
Et voila, das beste Flußmittel zu einem unschlagbaren Preis. Ihr werdet begeistert sein wie gut es ist.
Ihr könnt es nun in eine Spritze mit Kanüle aufziehen und so später beim Löten Punktgenau auftragen. Oder ihr nutzt ein Q-Tip und bestreicht die Lötstellen später kurz vor dem Löten. Auch könnt ihr falls ihr Kabel verzinnt mal eben schnell die zu verzinnende Litze eintauchen. Das Lot zieht sich wie von Geisterhand in die Litze.
„Was ist Kolophonium?Wo kommt es her?
Kolophonium ist ein gelbes bis braunschwarzes aus Baumhartz gewonnenes Produkt mit muscheligem Bruch und Glasglanz. Der Name ist von der Indischen Stadt Kolophon abgeleitet, die als antikes Handelszentrum für Kolophonium gilt. In der Neuzeit erfolgte die Einfuhr überwiegend aus Nordamerika. Es ist der Destillationsrückstand eines natürliches Harzes, das aus dem Balsam von Kiefern, Fichten und Tannen (Koniferen)bzw. dem bei der Papierherstellung gewonnenen Tallöl hergestellt wird. Als Kolophonium werden die festen Bestandteile dieser Baumharze bezeichnet, die nach der Abtrennung der flüchtigen Bestandteile (Terpentinöl) mittels Destillation zurückbleiben. Der Harzanteil beträgt etwa 70 %, die restlichen Inhaltsstoffe setzen sich aus ca. 20 % Terpentinöl und 10 % Wasser zusammen.
Kolophonium entsteht ferner bei der Verarbeitung fossiler Harze, insbesondere des Baltischen Bernsteins. Hierbei entstehender Abfall wurde und wird zu Bernsteinöl und Bernsteinsäure verarbeitet. Danach verbleiben rund 60 % der Ausgangsmasse als Kolophonium, das zumeist in der Lackherstellung verwendet wird. Gelegentlich wird Kolophonium an Stränden der Nord- und Ostsee gefunden. Es handelt sich zumeist um Reste der Fracht gesunkener Schiffe oder in Stürmen verloren gegangener Schiffsladungen, überwiegend aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Diese Stücke werden leicht mit Bernstein (in diesem Fall der Varietät Gedanit) oder Kopal verwechselt.
Verwendung:
Elektronik/Löten
Kolophonium diente früher in der Elektronik-Fertigung als Aktivator und Flussmittel beim Weichlöten, wurde in diesem Anwendungsbereich weitgehend durch Flussmittel auf Alkohol- oder Wasserbasis mit halogenfreien Aktivierungszusätzen wie Stearin-, Salicyl- und Adipinsäure ersetzt.
Die im Kolophonium enthaltenen organischen Säuren wirken bei hohen Temperaturen reduzierend und beseitigen dünne Oxidschichten der metallischen Fügepartner. Weiterhin führt es zu einer glatten Oberfläche des erstarrenden Lotes, da es auch hier durch seine Anwesenheit eine Oxidation der Schmelze verhindert. Es kann als dünne Schicht auf der Lötstelle verbleiben, da es im Gegensatz zu Lötwasser oder Lötfett keine Korrosion verursacht – es schützt diese vor Sauerstoffeinfluss und späterer elektrolytischer Korrosion. Oft wird es jedoch aus ästhetischen Gründen abgewaschen und durch einen Schutzlack ersetzt.
Es ist in der Flussmittelseele von Röhrenlot und auch in Lötpasten für die Oberflächenmontage-Technik (SMD) enthalten. Kolophonium diente auch als Flussmittel beim Wellenlöten. Löttinktur für Elektronik-Lötarbeiten besteht aus in Alkoholen gelöstem Kolophonium, die ihrerseits ebenfalls als Reduktionsmittel wirken.“
(Quelle:Wikipedia)