Raspberry Pi 7 touch Screen

Die Raspberry Pi Foundation hat ihren seit einem Jahr angekündigten 7 Zoll Touchscreen herausgebracht. Grund für die Verspätung waren laut dem Hersteller Zuliefer Schwierigkeiten. Was er kann , wie er funktioniert will ich euch im folgenden beschreiben.


Als 1. die Specs des Displays:

Name des Displays : Raspberry Pi 7
Erhältlich in 6 verschiedenen Farben
Verkaufsstart: 08.09.2015
Preis bei Verkaufsstart liegt bei ca. 60 Dollar
Touch Funktion (kapazitiv)

1. Auflösung =                           800×480 Pixel
2. Bildwiederholfrequenz =   60hz
3. Display Größe =                    7 Zoll
4. Sichtbarer Bereich =           155mm×86mm
5. Display Abmaße =               194mm×110mm×20mm
6. Gewicht =                              277gramm
7. Stromverbrauch =               2,25 Watt

Kompatibel mit dem Raspberry Pi 2 Modell B, Raspberry Pi Modell B+, Raspberry Pi Modell A+. Unterstützt wird das aktuelle Rasbian.

Im Lieferumfang befindlich sind:
● 17,8cm (7″) touch display , kapazitiv
● Adapter board
● DSI Flachbandkabel
● 4 Abstandshalter und Schrauben (zum befestigen des Adapter Boards wie auch des Raspberry Pi’s am Display)
● 4 Verbindungskabel (für die Stromversorgung zwischen Raspberry Pi und Adapter Board)


Ich habe lange mit dem auch auf meiner HP beschriebenen 7 Zoll Display von Pollin gearbeitet und bin echt froh das dieses langersehnte Display auf den Markt gekommen ist. Die größten Vorteile für mich sehe ich in der Display Anbindung durch den DSI (display serial interface) wie auch der Stromversorgung direkt über den Raspberry Pi, hierdurch fällt das zusätzliche Netzteil für das Display weg und der HDMI Port bleibt frei. Zusätzlich erwähnenswert ist die deutlich bessere Touch Funktion, hier kapazitiv nicht wie die meisten mit resitivem touch.

Kurze Erläuterung was der Unterschied zwischen einem kapazitiven und einem resitivem Touchscreen ist:
Bei der heutigen Touchscreen-Technologie gibt es im Wesentlichen zwei verschiedene Verfahren. Das eine sind die so genannten resistiven, das andere die so genannten kapazitiven Touchscreens. Ein kapazitives Display benötigt keinerlei mechanischen Druck. Allein durch die Berührung des Displays mit einem elektrisch leitfähigen Gegenstand wie einem Finger ändert sich das elektrische Feld, so dass es zu einem elektrischen Impuls kommt. Nachteil: Zum Beispiel mit Handschuhen lässt sich ein solches Display nicht bedienen.

Resistive Touchscreens indes reagieren auf Druck: Hier berühren sich dann elektrische Leiterplatinen, das Display berechnet den genauen Berührungspunkt. Um den Impuls auszulösen, ist meist nur ein sehr geringer Druck notwendig, so dass man als Anwender bisweilen meinen könnte, es handle sich um ein kapazitives System.

Das aktuelle Raspbian unterstützt das Display voll was eine Maus oder Tastatur extern „überflüssig“ machen könnte. Falls euer Raspbian das Display nicht unterstützt, macht einfach ein Update. Mit den Updates solltet ihr wie folgt verfahren:

  1. sudo apt-get update
  2. sudo apt-get upgrade
  3. sudo rpi-update
  4. sudo reboot

Wenn ihr jetzt den angebotenen Displayrahmen nutzt werdet ihr feststellen das euer Bild um 180 ° gedreht dargestellt wird. Das liegt daran das die Hersteller festgestellt hatten das der Blickwinkel nicht korrekt eingestellt war, was mit der rpi-update behoben wurde. Leider wurde der Rahmen zu der Zeit konstruiert als das noch nicht bekannt war, somit müsst ihr jetzt das Dispaly über die Software wieder um 180° drehen und mit dem falschen Blickwinkel leben. Den Screen könnt ihr in der /boot/config.txt drehen lassen mit:

sudo nano /boot/config.txt

Hier fügt ihr folgende Eintrag hinzu:

lcd_rotate=2

Wichtig ist hier darauf zu achten wirklich den Befehl lcd_rotate=2 zu verwenden denn der bekannte Befehl display_rotate=2 dreht zwar das Bild aber der Touch wäre noch immer verkehrt.

Leider ist die Auflösung des Displays so schlecht das manche Menüs nicht erreichbar sind(für meine Verhältnisse wurde hier nicht zu Ende gedacht). Des Weiteren sollte man erwähnen das nur ein Display genutzt werden kann , sprich entweder Touchscreen oder HDMI, beides Gleichzeitig ist nicht möglich da dieses einen imensen Rechenaufwand bedeuten würde was der Pi dann doch nicht verpackt.

Das Display kann wahlweise über den micro USB mit Strom oder über die beiliegenden jumper wires direkt vom Raspberry mit Strom versorgt werden. Wenn ihr das Display über euren Raspberry Pi’s mit Strom versorgt solltet ihr mindestens ein 2 Ampere Netzteil verwenden.

Falls ihr den Raspberry Pi nicht an das Display schrauben wollt könnt ihr das 15 Polige Flachband Kabel (ribbon cable) verlängern. Es ist das gleiche Kabel wie bei der Raspi-Cam. Bis 1,5 Meter wurden schon erfolgreich getestet.

Für interessierte hier das Pinout zum DSI (S2) Anschluss auf eurem Raspberry Pi:
1 = ground
2 = data lane 1N
3 = data lane 1P
4 = ground
5 = clock N
6 = clock P
7 = ground
8 = data lane 0 N
9 = data lane 0 P
10 = ground
11 = PJV
12 = PJV
13 = ground
14 = +3,3V
15 = +3,3V

wpid-wp-1442255857375.jpg